25. OKTOBER 2016 | BRENNER-TALK: DIE KRAFT DER REGIONEN

 

 

Mehr als 100 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung des SENAT DER WIRTSCHAFT zum ersten “Brenner-Talk” am 25. Oktober 2016, direkt im Outlet Center auf der Brenner Passhöhe. Das Thema “Die Kraft der Regionen: Grenzenlose Wertschätzung schafft Wertschöpfung” wurde von Südtirols Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher mit führenden UnternehmerInnen der Region diskutiert.

 

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Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer des Outlet-Centers, Mag. Nikolaus Huter und den Tiroler Landesrat Mag. Johannes Trattner,  spannte SENATs-Präsident Dr. Erhard Busek in seiner Welcome-Keynote einen historischen Bogen, über die Bedeutung der Grenzen im Wandel der Zeit und die Bedeutung des Brenners im Speziellen. Er wies eindrücklich darauf hin, dass wir uns aus einer Epoche der scheinbar unüberwindbaren Grenzen zu einer Gesellschaft entwickelt haben, die Freiheit als wesentliches Gut schätzt. Gerade dieser Wert scheint heute wieder mehr denn je in Gefahr zu sein, durch Personen, die für die Errichtung von Grenzen eintreten. Er appellierte daher an die Unternehmerschaft, durch die Intensivierung von grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen Tatsachen zu schaffen, denen die Politik schlussendlich folgen wird müssen. Denn die Wirtschaft ist es, die Arbeitsplätze bereitstellt und damit für Einkommen der Bevölkerung und in weiterer für Wohlstandsentwicklung sorgt.

In den darauf folgenden von SENATs-Geschäftsführer Jochen Ressel moderierten Podiumsgesprächen wurden im ersten Teil die hemmenden Faktoren und mögliche Lösungsansätze für grenzüberschreitende Zusammenarbeit herausgearbeitet. Neben Landeshauptmann Dr. Kompatscher nahmen Rosenberger-GF Thomas Wollner, IKB-Vorstandsvorsitzender DI Harald Schneider und Dr. Günther Seidner von der Genossenschaft Milchhof Sterzing teil. Das Ergebnis: Um die Kraft der Regionen zu stärken braucht es handlungsaktive Menschen, eine Politik in Bewegung, gemeinsame Ziele, das zielgerichtete Bemühen, Dialog in Wertschöpfung zu überführen und Kollaboration, d.h. Zusammenarbeit, statt Kompetition als Wirkungsprinzip der Zukunft. Gegenseitiges Verständnis auf der Basis von kulturverbindender Bildung ist der oftmals unterschätzte Hebel zur Realisierung von Zusammenarbeit.

 

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SENATs-Vorstand Hans Harrer mit dem Südtiroler Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher und Dr. Erhard Busek, Präsident des SENAT DER WIRTSCHAFT

 

Der zweite Teil stellte Best practice-Beispiele ins Zentrum, um zu zeigen, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit gelingen kann. Aus der unternehmerischen Praxis berichteten Hausherr Mag. Nikolaus Huter, Prof. Mag. Hubert Siller vom Management Center Innsbruck, Simon Meinschad als GF von hollu Systemhygiene, Dr. Ulrich Höllriegl als Vizedirektor des Südtiroler Bauernbundes und Erich Falkensteiner, Vorstand der gleichnamigen Hotelkette mit über 3.000 Beschäftigten. Landeshauptmann Kompatscher berichtete von konkreten Initiativen auf der politischen Verwaltungsebene. Die Diskutanten waren sich einig: Es braucht eine Reduktion des Egoismus, einen passenden Rechtsrahmen, eine Reduzierung der Angst vor Vertrauensverlust und Mut! Im unternehmerischen Wirken zeigt sich oft, dass die Grenzen nur im Kopf existieren und im kommunikationsorientierten Tun oftmals im Nichts verschwinden.

SENATs-Vorstand Hans Harrer fasst das Ergebnis des Brenner-Talks wie folgt zusammen: “Es war beeindruckend, die großartigen Beispiele aus der Praxis zu sehen. Mut macht das Bekenntnis zu Europa von allen Programmbeteiligten. Wir brauchen mehr Europa und nicht weniger, war eine der Kernaussagen. Das zeigt, dass nationalstaatlich gesinnte Bewahrer die Wirtschaft nachhaltig behindern, statt sie zu fördern. Wir brauchen ein starkes Europa und starke Regionen! Alle Strukturen dazwischen müssen ernsthaft überlegen, welchen Beitrag sie zu einem Gelingen von grenzüberschreitender Wirtschaft leisten können, da sie sonst keine Rolle mehr spielen werden.”

Beim abschließenden Get together mit regionalen Spezialitäten wurde das Thema des Brenner-Talks in unzähligen Gesprächen vertieft und nachhaltige persönliche Kontakte geknüpft. Das positive Feedback ließ SENATs-Präsident Dr. Busek resümieren: “Wir werden auch nächstes Jahr wieder am Brenner zu Gast sein, um weitere Aspekte zu diskutieren. Der Brenner-Talk als Dialogplattform hat Zukunft!”