25. September 2018 | Klare Rahmenbedingungen für Social Entrepreneurship

 
 
Presseinformation
Senat der Wirtschaft: Social Entrepreneurship braucht endlich klare Rahmenbedingungen

  • S-GmbH gefordert
  • Social Entrepreneurship Fonds aufgelegt
  • SENA-Social Entrepreneurship Interessensvertretung gegründet

Wien: „Wenn die Zivilgesellschaft immer mehr soziale Aufgaben übernimmt und damit wertvolle Arbeit für die Gesellschaft leistet, die der Staat nicht mehr erbringen kann, bedarf es auch Rahmenbedingungen, die dieser Unternehmensform gerecht werden“, deponiert Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft, der sich dem Social Entrepreneurship angenommen hat. In Österreich wird derzeit weder bei der Interessensvertretung (Wirtschaftskammer) noch auf rechtlicher Ebene zwischen dem Unternehmertum, das ausschließlich auf Gewinn ausgerichtet ist und Sozialen Unternehmen unterschieden. Deshalb werden fast alle sozialen Projekte als Vereine geführt. Werden Förderungen dafür vergeben, dann werden diese zu 100 Prozent wieder entzogen, sobald nur 1 Euro Gewinn entsteht. „Das ist absurd“, so Harrer, „denn es wäre wesentlich besser, die Förderung stufenweise abzubauen, so das Überleben des Unternehmens zu gewährleisten und damit mittelfristig ein sich selbst tragendes Unternehmen entwickeln zu lassen. Damit würden Budgetmittel eingespart, wertvolle Arbeitsplätze erhalten und sogar Steuern bezahlt werden“. Das Problem dabei: Es müssten mehrere Ministerien – Wirtschaft, Finanzen, Soziales – zusammenspielen und das war bis dato schlichtweg unmöglich. Man hofft nun, dass sich auch die Regierung mit diesem Thema ernsthaft auseinandersetzt.
S-GmbH gefordert, SENA-Interessensvertretung gegründet
Gefordert wird zudem eine eigene Rechtsform: eine S-GmbH, die den sozialen Impact des Geschäftsmodells klar definieren muss und darüber auch stets eine aktuelle Dokumentation vorzuweisen hat. S-GmbH deshalb, weil sie vertrauens-würdiger als ein Verein ist, die Leistungen der sozialen Arbeit besser gewürdigt werden können und es sonst keine praktikable Lösung für Gemeinnützigkeit gibt. Darüber hinaus unterstützt der Senat die Gründung des SENA – Social Entrepreneurship Network Austria – von talentify-Gründer Bernhard Hofer und Walburga Fröhlich, MA, um auch eine aktive Interessensvertretung für Soziales Unternehmertum zu etablieren.
Social Entrepreneurship Fonds vorgestellt
Beim soeben im Wiener Dominikanerkloster veranstalteten Social Entrepreneurship Forum, dem fünften dieser Art, wurden diese aktuellen Themen präsentiert. Darüber hinaus wurde der Social Entrepreneurship Fonds von fair-finance durch Mag. Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender und Gründer der fair-finance Vorsorgekasse, vorgesellt, der sich auf die Finanzierung nachhaltig ausgerichteter Unternehmen spezialisiert. Der Fonds soll mit einem Initialbetrag von 5 Mio. Euro dotiert werden, mit einer Zielrendite von 5 Prozent und steht für weitere Investoren offen. Durch ein Social Investment, das für die Gesellschaft etwas Gutes tut, generieren Investoren eine interessante Rendite. Dass darüber hinaus durch die Steigerung des Social Impacts auch das Staatsbudget direkt und indirekt entlastet wird, ist ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt. Nachhaltige Fonds gibt es zwar mehrere, aber bis dato noch keinen, der sich ausschließlich auf Social Entrepreneurs bezieht.
In einzelnen Präsentationen wurden Soziale Unternehmen als Best-Practice Beispiele vorgestellt, Franchisemöglichkeiten diskutiert und rechtliche Aspekte besprochen. Die rund 100 interessierten TeilnehmerInnen diskutierten noch eifrig und informierten sich, wie man auch mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen erfolgreich sein und so Menschen aus ihrer sozialen Abhängigkeit herausführen kann.
 

v.l.n.r.: Jochen Ressel (GF Operations Senat), Gabriele Stowasser (Vorstand im Senat), Mag. Bernhard Hofer (Gründer SENA), Walburga Fröhlich, MA (Gründerin SENA), Rechtsanwalt Martin Niklas (Assoziierter Experte des Deutschen Franchiseverbandes), Mag.a Waltraud Martius (GF SYNCON International Franchise Consultants e.V.)


 

v.l.n.r.: Jochen Ressel (GF Operations Senat), Mag.a Karen Wendt (Vorstand Scaling4Good Association), Gabriela Sonnleitner (GF Magdas Hotel Wien), Gabriele Stowasser (Vorstand im Senat), Hannah Lux (Gründerin Vollpension Generationencafé GmbH), Ing. Kurt Essler (GF AfB mildtätige GmbH)


 

v.l.n.r.: Jakob Detering (Dir. Social Impact Award International), Rechtsanwalt Dr. Keyvan Rastegar, LL.M (Gründer RPCK Rastegar Panchal), Mag.a Waltraud Martius (GF SYNCON International Franchise Consultants e.V.), Günter Bergauer, MBA (Dir. Bankhaus Schelhammer & Schatter AG), Mag.a Karen Wendt (Vorstand Scaling4Good Association), Günter Benischek (Lt. Social Banking Erste Bank), Lena Gansterer (Co-Founder Investment Ready Program & Partnerships Dir. Impact Hub Vienna)


 
Dabei vertreten waren:

  • Gabriela Sonnleitner, GF Magdas Hotel Wien
  • Ing. Kurt Essler, GF AfB mildtätige GmbH
  • Hannah Lux, Gründerin Vollpension Generationencafé GmbH
  • Mag.a Karen Wendt, Vorstand Scaling4Good Association
  • Rechtsanwalt Dr. Keyvan Rastegar, LL.M., Gründer RPCK Rastegar Panchal
  • Mag.a Waltraud Martius, Gründerin SYNCON International Franchise Consultants
  • Günter Bergauer, MBA, Direktor Bankhaus Schelhammer & Schatter AG
  • Günter Benischek, Leiter Social Banking Erste Bank
  • Lena Gansterer, Co-Founder Investment Ready Program & Partnerships Director, Impact Hub Vienna
  • Jakob Detering, Direktor Social Impact Award International

 
Fotograf: Claudio Farkasch
Rückfragehinweis:

  • Mag. Karin Keglevich-Lauringer
  • Special Public Affairs e.U.
  • Tel: 01-5322545-10 oder 0664 3380834
  • Email: keglevich@spa.co.at

 

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